Warum haben alle Welpen Würmer ?
Alle
Hunde werden schon in der Embryonalzeit von Spulwürmern infiziert.
Die in der Muskulatur des Muttertieres ruhenden Larven werden in der
Trächtigkeit aktiviert und wandern über die Plazenta bis in die
Leber der ungeborenen Welpen ein. Von dort wandern sie erst nach der
Geburt weiter in die Lunge und entwickeln sich letztendlich im Darm
zu geschlechtsreifen Würmern. Weiterhin infizieren die Saugwelpen
sich während der gesamten Säugeperiode auch durch die Muttermilch
mit Larven von Spul- und Hakenwürmern.
Wie
infiziert sich der erwachsene Hund?
Da die
Würmer im Darm in großen Mengen Eier ausscheiden, werden diese in der
Umwelt verbreitet. Beispielsweise durch Schnüffeln an Hundehäufchen
können Hunde sich jederzeit neu infizieren, aber auch Menschen
tragen sogar an den Schuhsohlen die winzigen, nicht sichtbaren Eier
mit in die Wohnung und verbreiten somit die infektiösen Eier. Die
Eier oder Larven verschiedener Wurmarten können durch Schlecken über
die Zunge aufgenommen werden, es gibt aber auch Larven, die direkt
durch die Haut eindringen können.
Während
die Welpen hauptsächlich mit Spul- und Hakenwürmern infiziert sind,
nimmt im weiteren Leben des Hundes die Bedeutung der Bandwürmer zu.
Dies wird Ihr Tierarzt dann auch bei der Wahl des Wurmmittels
beachten.
Mit
Bandwürmern infizieren sich die Hunde nicht direkt über die Aufnahme
von Eiern, sondern indirekt über so genannte Zwischenwirte. Die
größte Bedeutung haben hierbei Flöhe und Mäuse, sowie rohes Fleisch
(vor allem Innereien) und roher Fisch. Daher sollten bei jedem Hund
mit Flohbefall und bei Hunden, die Beutetiere fangen und roh
verzehren, nicht nur die Flöhe, sondern auch gleichzeitig die
Bandwürmer bekämpft werden.
Warum müssen Würmer unbedingt bekämpft werden?
Welpen
können schon in den ersten Lebenstagen bei massiver Infektion schwer
erkranken und sogar sterben. Durch die wandernden Larven entstehen
Lungenschäden, später durch Darmbefall unter anderem
Entwicklungsstörungen und Blutarmut mit schwerwiegenden Folgen.
Ist ein
Hund von Würmern befallen können deutliche Krankheiten beim Hund
auftreten. Direkte und indirekte Wirkungen der Parasiten können
Darmentzündungen, Blutverlust, Resorptionsstörungen und damit
verbundene Mangelzustände sein. Ebenso sind Veränderungen in Leber,
Nieren, Herzmuskel, ZNS und Netzhaut möglich.
Aber
auch bei gesund erscheinenden Hunden können unbemerkt Gesundheit und
Leistungsfähigkeit eingeschränkt sein, und die Anfälligkeit für andere
Krankheiten kann erhöht sein. Dadurch ist auch eine verkürzte
Lebenserwartung des Hundes möglich.
Außerdem können die Parasiten unserer Hunde auch eine Gefahr für die
menschliche Gesundheit darstellen. Hierbei sind besonders Kinder und
abwehrgeschwächte Erwachsene vermehrt gefährdet. Das Heimtückische
dabei ist, dass die meisten Würmer nicht im Kot gesehen werden
können, sondern lediglich deren Eier ausgeschieden werden. Diese
sind so klein, daß man sie nur unter dem Mikroskop feststellen kann
und trotzdem lauern auch für den Menschen hier versteckte Gefahren.
Eine
tödliche Gefahr für den Menschen stellt der kleine Fuchsbandwurm
dar. Der Mensch kann nach Eiaufnahme, die sogar durch die Luft
erfolgen kann, als Zwischenwirt erkranken. Der resultierende
Zystenbefall (meist in der Leber) gilt heute noch als unheilbar.
Daher ist das Ziel der Entwurmung die vorbeugende Verhinderung der
Eiausscheidung.
Beutefressende Hunde in Gebieten mit nachgewiesenen Infektionen
müssen deshalb sogar monatlich gegen Bandwürmer entwurmt werden.
Aber
auch von den Rundwürmern geht eine Gesundheitsgefahr für den
Menschen aus, wenn auch nicht so dramatisch wie beim kleinen
Fuchsbandwurm. Larven wandern durch den Körper und kapseln sich
irgendwo im Gewebe ab ohne ihre Entwicklung zum Darmparasit zu
vollenden. Vereinzelt kommen jedoch auch Larven in der Netzhaut vor,
wo sie zum Erblinden führen können.
Wann
werden Welpen entwurmt?
Durch
die Tatsache, dass alle Welpen schon über die Mutterhündin mit
Würmern infiziert werden und die Folgen beim Welpen besonders
schwerwiegend sind, ist es von großer Bedeutung Welpen schon im
Alter von zwei Wochen erstmals zu entwurmen.
Die Entwurmung ist vom Züchter anschließend alle zwei Wochen zu
wiederholen bis die Welpen im Alter von 8-10 Wochen abgegeben
werden. In ihrer neuen Heimat sollten sie dann nach ein bis zwei
Wochen nochmals gegen Spul- und Hakenwürmer entwurmt werden.
Wie
entwurme ich meinen jugendlichen und erwachsenen Hund?
Ein
weit verbreiteter Irrtum ist, dass die Entwurmung vorbeugend hilft
und über einen gewissen Zeitraum anhält. Das ist, anders als
beispielsweise bei manchen Mitteln in der Flohbekämpfung, leider
nicht der Fall!
Eine
Entwurmung tötet, abhängig von ihrem Wirkungsspektrum, lediglich die
jeweils vorhandenen Würmer und Larvenstadien ab. Gegen die
verschiedenen Wurmarten wirksame Wurmmittel sind in verschiedenen
Formen auf dem Markt. Sie sind allesamt rezeptpflichtig und daher
nur beim Tierarzt erhältlich. Am Gebräuchlichsten sind Tabletten
(auch in Form von Leckerli), Pasten, oder Flüssigkeiten.
Auch
eine Entwurmung durch Injektion ist möglich. Ganz neu ist ein
Mittel, das gleichzeitig auch gegen äußere Parasiten (Flöhe, Milben
usw.) hilft und aufs Fell aufgetragen wird. Je nach Wurmmittel muss
die Entwurmung einmalig oder mehrmals hintereinander durchgeführt
werden.
Lassen
sie sich unbedingt von ihrem Tierarzt beraten. Er kann entscheiden,
welches Mittel für Ihren Hund am geeignetsten ist.
Glauben sie bitte nicht an die Ammenmärchen, man könnte mit
Knoblauch oder Karotten Hunde entwurmen.
Auch
ist (bei allem Respekt vor der Homöopathie ) eine homöopathische
oder pflanzliche Entwurmung nicht wirksam. Die traurigen Ergebnisse
solcher Versuche, die bei Welpen nicht selten mit dem Tod enden,
sehen wir leider immer wieder in der Praxis.
Da die
Entwurmung nicht vorbeugend wirkt, ist es wichtig sie regelmäßig
etwa 3-4 x jährlich zu wiederholen.
Wie
oft muss die Zuchthündin entwurmt werden?
Um die
Ansteckungsrate der Welpen über die Mutterhündin etwas einzudämmen
(leider lässt sie sich auch dadurch nicht ganz verhindern) wird eine
zur sonst üblichen Entwurmung zusätzliche Entwurmung vor dem Decken
und ca. 10 Tage vor der Geburt empfohlen. Auch mit der ersten
Entwurmung der Welpen ist die nochmalige Behandlung der Hündin
anzuraten.
...Und noch etwas:
Die
Wurmmittel, die uns heutzutage zur Verfügung stehen sind für die
Hunde sehr gut verträglich und es werden im Gegensatz zu früher so
gut wie keine Nebenwirkungen beobachtet. Sie können und sollten also
ohne Bedenken regelmäßig angewandt werden.
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